Ich habe bisher keine Web 2.0 Anwendungen verwendet, und gedenke das auch in Zukunft nicht zu tun. Erstens glaube ich nicht, dass die (finanzkräftigen) Firmen, die hinter den socialnetwork-Plattformen stehen, verantwortungsbewusst mit persönlichen Daten umgehen (es reicht mir schon, dass Google bei google-mail meine privaten Nachrichten nach bestimmten Stichwörtern abgrast, um mir in den Werbeboxen zielgerichtet Werbung zu präsentieren.) - "Daten sind das Gold des 21. Jahrhunderts. Wer die Menschen kennt, kann sie leichter umwerben, ihnen mehr Waren verkaufen und weitere Dienstleistungen anbieten, so die Logik." (Die Zeit, 9.10.2008/ "Das Ende der Geheimnisse", Die Zeit 8.3.2007)

Zweitens möchte ich mir auch gar nicht die Zeit für die Pflege eines "Profils" nehmen. Denn bestimmt gibt es auch einen Suchtfaktor, stelle ich mir vor. Dass man, wie man gesehen werden will, und wie man (online) auch tatsächlich gesehen wird, so in Übereinstimmung bringen kann, ist eine völlig neue Möglichkeit.

Verwiesen sei auf einen Artikel in der Süddeutschen Zeitung vom 17. Oktober 2008. Mirjam Hauck schreibt in Bezug auf eine jüngst durchgeführte Studie in Deutschland unter der Überschrift "Selbstdarstellung statt Information" unter anderem folgendes: "Im Internet ließe sich zwar das Wissen der Welt mit wenigen Mausklicks finden, aber viele Nutzer suchen gar nicht danach. Die Informationsfülle führt vielmehr zu einer stärkeren Bezogenheit auf das eigene Leben. Es geht nicht mehr um das Lesen, sondern daraum, gelesen zu werden: Für die Jugendlichen ist wichtig, wie viele Freunde sie auf ihren Profilseiten bei StudiVZ, SchuelerVZ oder bei den Lokalisten haben. Je mehr Kontakte, desto beliebter. Das ist zeitaufwendig. Für Politik, Wirtschaft und Kultur ist da kein Platz mehr."